Andererseits kenne ich nicht viele Studien oder Untersuchungen zu Prostitution und dazu, wie unsere Gesellschaften denken, dass bestimmte Frauen, z.
Romnija, dafür besonders ausgenutzt werden können. Frauen ohne Arbeit und Ausbildung, die - wie beispielsweise Sinti und Roma - nicht selten in ihrer Heimat ausgegrenzt werden, sähen in der Prostitution den einzigen Ausweg. Man kann nur erahnen von wie vielen Männern über die lieber auch direkt geschwiegen wird die Frau in den über zwei Jahren sexuell benutzt und vergewaltigt worden ist.
Ich steige jetzt in meine Bahn, die mich weit weg von Frankfurt, von diesem Laufhaus, von Romana und all den anderen Frauen, die das Gleiche tun, wie sie, bring Morgen werde ich zur Arbeit gehen, die mich und meine Familie krankenversichert, ich werde ein Wochenende haben, ich werde entscheiden, was ich arbeite, ich kann mich krankmelden und ich werde immer darüber bestimmen können, wer in mich eindringt und wer mit mir was macht.
Wahrscheinlich werden Romana und ich uns nicht wiederbegegnen, auch wenn wir unsere Nummern ausgetauscht haben, denn ihre und meine Lebenswelt liegen so weit voneinander entfernt, dass wir zwar in der gleichen Stadt arbeiten, aber zugleich auch auf zwei verschiedenen Planeten leben könnten.
Das "Prostituiertenschutzgesetz" - das wir so nicht haben wollten, weil wir nicht daran glauben, dass es möglich ist, Prostitution hübsch und flauschig zu machen - muss ja auf kommunaler Ebene umgesetzt werden.
