Ein Investor will in der Bremer Neustadt in einem Neubau ein erotisches Gewerbe betreiben. Das Bauamt prüft derzeit den Antrag des Geschäftsmannes. Der zuständige Ortsbeirat und einige Anwohner zeigen sich nur wenig begeistert von den Plänen und protestieren. Zwischen den schmalen Bremer Mietshäusern sticht der knallrote Neubau am Buntentorsteinweg heraus: Wer vorbeigeht, vermutet hinter der frisch gestrichenen Fassade und den riesigen bodentiefen Fenstern Wohnungen , eine Zahnarztpraxis, vielleicht ein schickes Büro.
Doch im Haus mit der Nummer 40, zwischen dem Reisebüro und dem Kioskladen, werden in naher Zukunft keine Familien einziehen. Hier, in unmittelbarer Wesernähe, will ein Bremer Geschäftsmann ein "horziontales Gewerbe" eröffnen und betreiben. Das bestätigt Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts Bremen FOCUS Online. Eine Art Massagepraxis, die " erotische Massagen mit Beischlaf" anbietet, soll schon bald ihre Türen öffnen.
In der Nachbarschhaft steht man dem geplanten Bordell skeptisch gegenüber. Der Ortsbeirat Neustadt registrierte die Bedenken der Anwohner und sprach sich bereits im Februar gegen die Pläne aus. Das zuständige Bauressort prüft derzeit den Antrag des Geschäftsmannes und sieht bisher keine Bedenken. Für Anwohner sehe er aufgrund der diskreten Kundschaft weder eine Gefahr, noch eine mögliche Lärmbelästigung.
Der Ortsbeirat geht daher eine Stufe weiter und fordert, den gesamten Bebauungsplan rund um das Gebiet am Buntentorsteinweg zu ändern und eine Veränderungssperre zu verhängen. Die Lokalpolitiker wollen das bisherige "Kerngebiet" in ein "Mischgebiet" verwandeln. Damit würden Betriebe wie Bordelle aber auch Dienstleister, die nicht zur alltäglichen Versorgung beitragen, in dem Gebiet künftig nicht mehr gestattet.
Die finale Entscheidung fällt in den kommenden Tagen im Bremer Bauressort. Tittmann ist jedoch sicher: "Es ist für uns keine Option, den Antrag auf eine Änderung des Bebauungsplans zu genehmigen.
