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Aber müssen die Mitarbeiter des Wetzlarer Ordnungsamtes nun auch kontrollieren, ob in Bordellen Kondome genutzt werden? Die Kreisverwaltung bietet den Städten im alten Dillkreis an, die Arbeit gegen Entgelt zu übernehmen. Was kurios klingt, hat rechtliche Gründe: Im vergangenen Juli ist das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten. Der Bund will damit die Situation von Prostituierten verbessern und sie vor Kriminalität schützen Infokasten. Wichtigste Neuerung: Für Prostituierte gilt nun Anmeldepflicht.
Wer entsprechende Dienstleistungen anbietet, muss dies melden und eine Erlaubnis einholen. Aber wer sorgt dafür, dass das alles auch umgesetzt wird?
Dies falle in die Verantwortung der Bundesländer, teilt das zuständige Bundesfamilienministerium mit. Nach mehreren Monaten Unklarheit hat in Hessen die Landesregierung vor Kurzem eine entsprechende Verordnung erlassen und die Aufgabe den Kommunen übertragen. Er sieht eine Menge Fragen: Ist es überhaupt realistisch, dass Prostituierte sich nun von allein anmelden?
Was, wenn sie es nicht tun? Eine Handhabe hatte man in der Stadtverwaltung bisher allenfalls, wenn es ums Bauordnungsrecht ging, erklärt Kratkey. Zum Beispiel dann, wenn irgendwo eine Zimmervermietung als Nutzung angegeben war, tatsächlich aber ein Bordell betrieben wurde und im betroffenen Gebiet gar nicht zulässig wäre.
Manchmal gehe es auch um Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken rund um Bordelle, die die Stadtverwaltung auf den Plan rufen. Schätzungen gehen von zehn bis zwanzig Prostituierten im Stadtgebiet aus Doch wie viele Prostituierte es in Wetzlar gibt und wo sie ihre Dienste anbieten, ist bisher nicht erfasst.