Januar Lou Zucker Berlin gilt als queere Partymetropole. Queere Frauen und Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen sind dagegen im Berliner Nachtleben erstaunlich unsichtbar. Es gibt nicht eine lesbische Bar. Am Freitag, den Januar findet die Party zum zweiten Mal statt. Ein Interview mit Toni Schuster. Ihr lasst keine Cis-Männer rein. Berlin schmückt sich damit, besonders queer zu sein. Eigentlich gibt es viele queere Partys, aber oft nennen die sich eben nur so und in Wirklichkeit sind fast nur schwule Männer da.
Ich habe auch eine Frau gesehen, die drei Stunden durchgetanzt hat, um sie herum war Platz. Sie meinte später zu mir, dass sie einfach richtig Bock hatte zu tanzen, ohne blöd angemacht zu werden.
Auch für solche Frauen wollen wir einen safer Space schaffen, die vielleicht hetero sind aber einfach feiern wollen, ohne die ganze Zeit von Blicken verfolgt zu werden. Hattet ihr schon mal Stress wegen eurer Türpolitik? Im Internet regen sich manchmal Leute auf, aber darauf wollen wir unsere Energie nicht verschwenden. Bei der letzten Party wollten drei Männer rein, aber die Türfrauen haben das geregelt.
Die haben den Männern erklärt, warum sie nicht reindürfen und sie mit Nachdruck der Location verwiesen. Die Typen haben noch ein bisschen rumdiskutiert, mussten das dann aber irgendwann hinnehmen. Woran soll euer Türpersonal überhaupt erkennen, wer ein Cis-Mann ist und wer nicht? Wir suchen für unsere Partys Locations ohne Laufpublikum aus.
Allein schon deshalb können wir sicher sein, dass kaum Cis-Männer kommen. Trotzdem können wir nicht zu Prozent garantieren, dass nicht doch mal ein Cis-Mann auf der Party ist — gerade weil wir das Gender unserer Gäste nicht am Aussehen festmachen wollen. Es sind aber immer Leute dafür zuständig, während der Party ein Auge darauf haben, dass sich niemand übergriffig verhält. Die kann man auch ansprechen und um Hilfe bitten. Wie geht ihr damit um? Wir sind gegen die kommerzielle Clubkultur.
